Mein Hund bellt andere Hunde bei Begegnungen an - Tipps gegen "Leinenbellen"

Du gehst Deine Runden dort, wo Dir im Regelfall kein anderer Hund begegnet? Oder gehst Du nur zu bestimmten Uhrzeiten Gassi, weil das “Risiko”, einem anderen Hund zu begegnen, gleich Null ist? Diese und ähnliche Situationen sind gute Gründe, mit Deinem Hund zu trainieren und ihm das unerwünschte Bellen und Zerren an der Leine abzugewöhnen.

Mit Geduld und Konsequenz lernen Du und Dein Hund, Begegnungen mit anderen Vierbeinern ohne Krawall und ritualisiertes Bellen zu erleben.

Auf einen Blick:

  • Bleibe selbst ruhig. Dein Hund spürt, wenn Du unsicher bist.
  • Mithilfe von Aufmerksamkeitsübungen kannst Du Hundebegegnungen einfach trainieren.
  • Die Vermeidungsstrategie solltest Du jedoch nicht verfolgen.

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Du suchst weitere Tipps zur Hundeerziehung? Dann schaue Dir unseren Ratgeber dazu an, in dem wir 12 hilfreiche Praxis-Tipps geben, wie Dein Hund besser auf Dich hört.

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Die Autorin:

Annegret Ulrich

Als zertifizierte Expertin im Umgang mit Hunden sowie im Bereich der Hundeerziehung weist Annegret Ulrich jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen Vierbeinern auf. Darüber hinaus gibt die Autorin und Hundeliebhaberin Tipps auf ihrem eigenen Hundehilfe-Portal.

Lesezeit: 5 Minuten

Hundebegegnungen gelassen meistern

Hilfe, mein Hund dreht durch bei anderen Hunden! Diese Aussage hören Hundetrainer täglich, da das Ziehen und Bellen an der Leine, sobald ein Artgenosse hinter der Ecke auftaucht, zu den häufigsten Problemen auf Hundespaziergängen gehört. Ehe Du ins Training einsteigst und das Fehlverhalten korrigieren kannst, musst Du wissen, warum Dein Hund bellt und ob Du eventuell der Grund dafür bist.

Deine eigene Unsicherheit überträgt sich auf den Hund. Suchst Du, sobald Du eine Hundebegegnung erahnst, einen “Ausweg” in Form einer anderen Richtung, oder drehst Du Dich vielleicht sogar auf dem Absatz um und gehst den Weg zurück? Das spürt Dein Hund. Durch sein Bellen teilt er Dir mit, dass etwas nicht stimmt. Im schlimmsten Fall möchte er Dich sogar beschützen, da er merkt, dass Du die Situation nicht im Griff hast. Fakt ist: Entspannte Hundebegegnungen sind nur möglich, wenn Du entspannt bist und Deinem Hund zeigst, dass er sich an Deiner Seite sicher fühlen kann.

Die folgenden Tipps können die für Dich unangenehme Situation entspannen und sind die Basis für alle Übungen gegen das Leinenbellen.

  • Strahle Selbstsicherheit aus und bestimme die Geschwindigkeit, den Gang und die Richtung bei Hundebegegnungen.
  • Achte auf die Körpersprache Deines Hundes und gib ein Kommando, ehe er die Impulskontrolle verliert und bellt oder knurrt.
  • Leine Deinen Vierbeiner an und zeige Ihm, dass Du die Situation beherrschst.
  • Nutze die Zeit beim Spaziergang, Deinem Hund die volle Aufmerksamkeit zu schenken und ihn zu beschäftigen.
  • Stärke das Vertrauensband zwischen Dir und Deinem Vierbeiner – Vertrauen ist die Grundlage ruhiger Spaziergänge.

Wie zeigt sich Unsicherheit: 

Unsicherheit zeigt sich vor allem körperlich. Hände zittern, Knie zittern, Zittern in der Stimme, innerliche Unruhe (Nervosität), rote Flecken am Hals

Welche Zeichen der Körpersprache gibt es:

Schwanz eingezogen, Ohren angelegt, Hecheln, Schmatzen, Zittern, Kauen, Zerstören von Gegenständen

Nachdem Du die Gründe für das Anbellen anderer Hunde analysiert und Dein eigenes Verhalten kritisch unter die Lupe genommen hast, kann das eigentliche Training beginnen. Hier ist es wichtig, dass Du zu Übungen, die Spaß machen, greifst. Ein beschäftigter Hund, der Deine volle Aufmerksamkeit genießt, wird Dir seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken und sich immer seltener laut bellend und an der Leine ziehend für seine Artgenossen interessieren.

Hundebegegnungen trainieren - so geht's

Um Hundebegegnungen zu trainieren, kannst Du eine Hundeschule besuchen, oder Du übst die Verhaltensumlenkung auf Deinen Spaziergängen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Du andere Hundebesitzer bittest, mit Dir zu üben und Dir beispielsweise “rein zufällig” zu begegnen. Löse Dich auf jeden Fall von der Vermeidungsstrategie, da der Hund, wenn Du seine Artgenossen großzügig umrundest, nicht lernen kann.

Suche die Situation. Führe Deinen Hund an der lockeren Leine und halte ihm sein Lieblingsleckerli über die Nase. Er wird den Fokus auf Dich und auf das Leckerli, nicht auf den anderen Hund lenken. Ist die Begegnung ohne Bellen geglückt, belohnst Du und spielst mit Deinem Hund. Bis Du Hundebegegnungen gelassen meistern kannst, vergeht einige Zeit. Je nach Lernfähigkeit des Vierbeiners und den richtigen Übungen, die Spaß machen, stellen sich aber bereits nach wenigen Trainingswochen erste Erfolge ein. Dein Hund bellt andere Hunde an und lässt sich weder mit Leckerlis noch mit seinem Lieblingsspielzeug ablenken? Dann ist die Hundeschule die beste Lösung, da ihr dort von der Pike auf trainiert und da ein Hundetrainer Dich in der Körpersprache Deines Vierbeiners schulen kann.

Im Ernstfall richtig reagieren

Einen angeleinten Hund kannst Du im Ernstfall sicher an einem Artgenossen vorbeiführen. Die Alternative dazu ist, dass Du das Kommando “Sitz” oder “Platz” gibst und den anderen Hund an euch vorbeilaufen lässt. Sollte der euch begegnende Hund angreifen, versuche nicht, deinen Hund wegzuziehen. In diesem Fall lässt Du die Leine fallen, bleibst aber mit dem Fuß auf dem Leinenende stehen. Nachdem Du das Anbellen abtrainiert hast, wird es derartige Situationen selten bis überhaupt nicht geben. Das Wichtigste ist, dass Du selbstbewusst auftrittst und Deinem Hund immer zeigst, dass er an Deiner Seite sicher ist und dass er nicht die Rolle des Beschützers übernehmen muss.

Fazit: Jeder Hund kann lernen, andere Hunde zu ignorieren und in Ruhe an seinen Artgenossen vorbeizulaufen. Ermögliche Hundebegegnungen, denn nur so kannst Du die Neugier “auf das Unbekannte” zügeln und die Impulse Deines Vierbeiners steuern.

Mit den Erziehungshalsbändern (Anti-Bell-Bänder oder Ferntrainer) lassen sich Hunde einfach durch kleine, aber schonende Vibration oder Spray erziehen.

Hunde einfacher erziehen

Ich habe das Halsband bestellt, weil ich meinen Hund nicht mit Leckerchen locken kann. Sie ist halt eine kleine Diva. Mit diesem Halsband wollte ich meiner Kleinen ein bisschen Erziehung beibringen. Schon nach ein paar Anwendungen konnte ich sie super schnell zurückrufen. Würde es auf jedenfall weiterempfehlen.

– Käufer des Ferntrainers von PetTec

Das solltest Du über Hundeerziehung wissen

1: Bleibe konsequent

Einer unserer wichtigsten Tipps zur Hundeerziehung ist es, konsequent zu bleiben. Regeln sollten permanent aufrecht erhalten werden. Lese in unserem Ratgeber, welche 11 weiteren Tipps wir für Dich vorbereitet haben.

Zu den 12 Tipps zur Hundeerziehung >

2: Erziehungs-halsbänder helfen

Erziehungshalsbänder sind eine ideale Unterstützung bei der Hundeerziehung. Es gibt sie mit einer leichten Vibration oder mit Spray. Beides ist für Hunde schonend und erzielt schnell Wirkung.

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3: Hundebegegnungen managen

Der Hund bellt andere Hunde bei einer Begegnung an? Das ist eines der üblichsten Probleme. Daher haben wir einige tipps zusammengetragen, wie Du das “Leinenbellen” wirksam abtrainieren kannst.

Zu den Tipps gegen Leinenbellen >

4: Hund alleine lassen

Irgendwann kommt immer der Moment: Der Hund wird alleine gelassen. Wichtig ist es, genau diese Situation vorher zu trainieren. Es gibt unterschiedliche Ängste, warum Hunde nicht gut alleine sein können.

Zu den Tipps >

5: Früh mit Impulskontrolle starten

Die Impulskontrolle ist eine der wichtigsten Grundlagen in der Hundeerziehung. Hunde lernen, Emotionen und Handlungen zu kontrollieren. Wir haben drei Übungen für das Training zusammengetragen.

Zu den drei Übungen >

6: Beobachte Deinen Hund

Achte auf Deinen Hund. Und zwar: Nicht nur, wenn Du gerade da bist. Hunde geben Dir klare Signale, was sie brauchen. Mit Haustierkameras kannst Du Deinen Hund auch beobachten, wenn Du gerade nicht dabei bist.

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Häufig gestellte Fragen unserer Lesenden:

Kann mein Hund lernen, andere Hunden zu ignorieren?

Ja. Eine gute Hundeschule, Geduld und Konsequenz machen aus “Leinen-Pöblern” ruhige, entspannte Begleiter auf Spaziergängen.

Warum dreht mein Hund bei anderen Hunden an der leine durch?

Die Ursachen sind vielseitig. In den häufigsten Fällen handelt es sich um Unsicherheit, die von Dir auf Deinen Hund übertragen wird. Wenn Du lernst, die Situation zu kontrollieren und Deinem Hund Sicherheit zu geben, und seine Körpersprache zu lesen, kannst Du das Bellen erfolgreich abtrainieren.

Ist mein Hund aggresiv?

Aggressivität und eine gesteigerte Dominanz sind nur selten für lautstarke Hundebegegnungen verantwortlich. Allerdings kann Dein Vierbeiner gestresst sein und aus diesem Grund aggressiv auf Artgenossen reagieren. Schlechte Erfahrungen bei vergangenen Hundebegegnungen können das Anbellen ebenfalls fördern.